Nach vier Stunden Verhandlungen konnten wir ein Ergebnis für Schindler und Haushahn Südwest erzielen. Die Auslöse steigt bis 2030 im Durchschnitt um fast 35 %, wobei die Zonen 1 bis 3 überproportional erhöht werden. Die Zone 0 steigt in 2026 auf 6 Euro und ein Jahr später auf 10 Euro. Zum 1. April 2028 wird die Zone 0 in die Zone 1 integriert. Ab dem 1. April 2030 steigen die Auslösungen tarifdynamisch, d.h. die Erhöhungen der Grundentgelte in der Metall- und Elektroindustrie sind maßgebend. Schließlich wird das Kilometergeld von derzeit 0,30 Euro auf 0,38 Euro erhöht.
"Das ist ein super Ergebnis. Wir sind als Mannheimer stolz, dass wir unseren Beitrag mit guten Aktionen zu diesem Abschluss beigetragen haben!", sagt Göktan Sengün, stellv. Betriebsratsvorsitzender von Schindler Mannheim.
„Die Zone 0 ist Geschichte!“ sagt Tim Hübner, Betriebsratsvorsitzender von Haushahn Südwest. Er ist begeistert vom Verhandlungsergebnis. „Nach mehr als 20 Jahren steigen ab dem 1. April 2026 die Auslösesätze deutlich. Wir haben lange dafür gekämpft. Der Wegfall der Zone 0 ist ein Quantensprung!“
Hardy Roscher, Betriebsratsvorsitzender in der Region Ost, ist ebenfalls zufrieden: „Es ist ein sehr gutes Ergebnis, das wir gemeinsam erreicht haben. Ich möchte allen Kolleginnen und Kollegen danken, die in den letzten Wochen und Monaten gemeinsam Druck für unsere Forderungen gemacht haben.“
Das Ergebnis im Detail:
Die Auslösesätze werden wie folgt erhöht:
- zum 01.04.2026 um durchschnittlich 20 % (die Zonen 1 bis 3 werden überproportional erhöht)
- zum 01.04.2027 um 4 %
- zum 01.04.2028 um 4 %
- zum 01.04.2029 um 4 %
- Ab 01.04.2030 steigt die Auslöse tarifdynamisch.
Die Fahrtkostenpauschale (Zone 0) erhöht sich:
- zum 01.04.2026 auf 6,00 Euro
- zum 01.04.2027 auf 10,00 Euro
- Ab dem 01.04.2028 wird die Zone 0 gestrichen und in die Zone 1 integriert.
Die Kilometerpauschale wird ab 01.04.2026 von 0,30 Euro auf 0,38 Euro erhöht.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 2035.
Rückblick:
Nachdem die Auslösesätze für Auswärtstätigkeiten seit mehr als 20 Jahren nicht mehr angepasst wurden, sind Verbesserungen dringend notwendig. Die IG Metall verhandelt deshalb seit Juli 2025 mit Schindler und Haushahn über eine Nachfolgeregelung zum Bundesmontagetarifvertrag.
Wir fordern die Erhöhung der Auslöse um 50 %. Das Unternehmen hält dagegen, dass die Forderung der IG Metall überzogen sei. In der 2. Tarifverhandlung am 27. August 2025 dauerte es mehr als eineinhalb Stunden bis der Arbeitgeber Haushahn überhaupt ein Angebot vorgelegt hat. Das Angebot der Arbeitgeber betrug 10%.
„Der Ball liegt im Feld des Arbeitgebers. Das Angebot in der letzten Verhandlung von Haushahn – eine Erhöhung der Auslöse um 10 % - ist viel zu niedrig. Die Erwartungen der Beschäftigten sind zu Recht groß!“ so Thomas Weber, der Verhandlungsführer von der IG Metall Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen.
Heute, am 13. Oktober findet die nächste Verhandlung in Berlin statt. Die Kolleginnen und Kollegen von Schindler und Haushahn haben sich heute getroffen, um ihre Botschaft an die Arbeitgeber zu formulieren. "Auslöse rauf!" fordern sie einstimmig.